Death Gate

Death Gate

Death Gate ist ein klassisches Abenteuerspiel des renommierten Studios Legend Entertainment. Das Studio ist bekannt für die Entwicklung von Spielen mit außergewöhnlich gut ausgearbeiteten Rätseln und einem abgedrehten Sinn für Humor, der häufig die vierte Wand durchbricht und eine große Auswahl an ausgefallenen Wortspielen bietet. Außerdem hat das Unternehmen mit Fantasy- und Sci-Fi-Spielen, die auf beliebten Literaturverfilmungen basieren, eine Erfolgssträhne hingelegt. Die bekanntesten davon sind Frederick Pohls Gateway und Terry Brooks' Shannara. 1994 entschied sich Legend Entertainment, nicht nur ein Buch zu adaptieren, sondern eine ganze Serie von 7 Büchern von Margaret Weis und Tracy Hickman, die als Der Todestor-Zyklus bekannt ist. Die Originalversion des Spiels enthält sogar ein besonderes Geschenk für Fans der Buchreihe, nämlich eine exklusive Kurzgeschichte, die von denselben Autoren geschrieben wurde und die Geschichte der geheimnisvollen Assassinengilde aus der Serie erzählt. In Death Gate schlüpft der Spieler in die Rolle eines frisch befreiten Patryn - ein junger, mutiger Zauberer namens Haplo. Durch seine Taten im Labyrinth hat er das Vertrauen von Xar gewonnen und wird als Späher in die anderen 4 Reiche geschickt. Der Weg zwischen ihnen führt durch ein mystisches Portal, das als Todestor bekannt ist. Auf seiner Reise muss Haplo nicht nur eine, sondern mehrere Aufgaben erfüllen. Zuerst muss er die Reiche erforschen, etwas über die neuen Länder erfahren und die Teile des Weltsiegels finden, mit denen die Welt wieder zu ihrem ursprünglichen Ganzen gemacht werden kann. Außerdem muss er so viele vergessene magische Überlieferungen wie möglich aufspüren und Runen finden, die es ihm ermöglichen, alle anderen Reiche zu betreten. Und schließlich, und das ist das Wichtigste, muss er herausfinden, was mit den Sartan geschehen ist, die vor langer Zeit verschwunden zu sein scheinen, damit Xar sie der Gerechtigkeit der Patryn zuführen kann. Indem sich das Spiel an den ersten vier Büchern orientiert, schafft es für den Spieler ein gewisses einzigartiges Erlebnis, das sich von anderen Fantasy-Abenteuern abhebt. Ausgehend von der anfänglichen Prämisse der 5 getrennten Reiche gibt es eine ungewöhnlich vielschichtige Struktur, denn die Folgen der Spaltung gehen viel tiefer als nur die Unterschiede in den Landschaften. Von Reich zu Reich unterscheiden sich die Lebensbedingungen enorm, einschließlich Geografie, Geschichte, Fauna, Flora und astronomische Körper. In jedem Reich ist die Bevölkerung in sehr spezifische Gesellschaften unterteilt, obwohl viele Eigenschaften jeder Ethnie gleich bleiben. Mehrere königliche Familien, mächtige Gilden und reiche, unabhängige Kaufleute haben alle ihre eigenen Ziele und Ambitionen, die nichts mit den großen Plänen der Patryn und Sartan zu tun haben, von denen sie nach Jahrhunderten ihrer Abwesenheit meist nichts wissen. Die Besonderheiten der einzelnen Kulturen und die individuelle Vielfalt der größeren und kleineren Intriganten innerhalb der Charaktere verleihen dem Spielgeschehen eine besondere Magie und Faszination, besonders wenn der Spieler zum ersten Mal ein neues Reich besucht und es zu erkunden beginnt. Die Welten haben einen geheimnisvollen, faszinierenden Charakter, der aber fast überall mit skurrilen Überraschungen aufwartet. Jede Begegnung mit Xar zwischen den Reisen enthüllt mehr Informationen über die gesamte Mechanik, die diese Reiche miteinander verbindet. Death Gate enthält einige außergewöhnlich gute Synchronsprecher/innen. Das gilt besonders für Henry Strozier, der die Rolle des Xar spielt. Er hat eine tiefe, charismatische und autoritative Stimme, die perfekt zu einer Figur mit einem tapferen Herzen, langer Erfahrung, tiefer Weisheit, aber auch einer gehörigen Portion Arroganz passt. Er glänzt auch deshalb, weil der Spieler mehr Zeit damit verbringt, sich mit seiner Figur zu unterhalten als mit jeder anderen im Spiel. Haplo, der nur in Gesprächen zu hören ist und von David DeBoy gesprochen wird, hat auch keine einfache, uninteressante Stimme. Er klingt leicht arrogant und herrisch wie sein Meister, aber auch ziemlich jugendlich und doch männlich genug, um einen Hauch von Unabhängigkeit zu vermitteln. Die MIDI-Musik in Death Gate ist sehr gut gemacht. Die Kompositionen sind perfekt für ein episches Fantasy-Setting. Die Melodien sind oft leicht und beruhigend, aber sie können dramatisch in einen majestätischen Ton umschlagen, wenn du den Königspalast besuchst, oder in ein düsteres Motiv, wenn du die Unterwelt von Abarrach, das bösartige Labyrinth oder die tödliche Assassinengilde erkundest. Neben Haplo und Xar tauchen auch einige andere Charaktere aus den Büchern in dem Spiel auf. Viele von ihnen wurden jedoch stark vereinfacht und auf episodenhafte Rollen mit wenig Entwicklung reduziert. Viele wichtige Charaktere aus den Büchern fehlen ganz, vor allem Alfred, dessen Rolle für die Herausstellung von Haplos Charakter in den literarischen Vorlagen entscheidend ist. Andererseits werden einige der einprägsamen Archetypen aus den Büchern auf neue, interessante Weise verwendet. Zum Beispiel wurde ein Junge namens Bane zu einem anderen Kind mit einem anderen Leben und einer anderen sozialen Stellung umgestaltet, obwohl beide eine sehr ähnliche Persönlichkeit haben. Die Figur, die dem Kanon am treuesten bleibt, ist der skurrile, verrückte Zauberer Zifnab, der in seiner ganzen wortspielverrückten Pracht erscheint. Generell ist der Handlungsstrang